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Geschichte Archäologische Funde im Küstenbereich belegen, dass das Gebiet des heutigen Togo bereits in vorchristlicher Zeit unter anderem von Pygmäen besiedelt wurde. Zwischen dem 11. und dem 16. Jahrhundert kam es zur Einwanderung verschiedener Volksstämme: aus dem heutigen Benin kamen Ewe, die Togo seinen Namen gaben. To bedeutet Wasser und Go Ufer in der Ewe-Sprache. Von Westen her siedelten sich  u.a. die Guin, Tyokossi, Kuande, Fanti und Mani an. 1473 erreichten die Portugiesen auf ihrer Suche nach dem Seeweg nach Indien die Küste und etablierten den Handel u.a. mit Gold, Elfenbein und Gewürzen. Hauptsächlich nach der Entdeckung Amerikas dominierte jedoch der Handel mit Sklaven.  Im 16., 17. Und 18. Jahrhundert wurde das heutige Togo zu einem Hauptumschlagsplatz für Sklaven, was ihm auch den Namen „Sklavenküste“ einbrachte. Besonders Holländer, Dänen, Engländer und Franzosen waren daran beteiligt. Als ab 1807 Großbritannien anfing, den Sklavenhandel zu verbieten, sollten Palmprodukte und Baumwolle das lukrative Geschäft ablösen. Die neuen Produkte konnten aber nie an die Einnahmen aus dem Sklavenhandel anknüpfen. 1884 wurde Togoland mit der Unterzeichnung eines  Vertrages zwischen König Mlapa III und dem Repräsentanten des deutschen Kaiserreichs Gustav Nachtigal in Togoville deutsches Protektorat, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Status einer deutschen Kolonie erhielt.  Im Ersten Weltkrieg verlor Deutschland Togo an die Franzosen und die Engländer, und es wurde in Französisch-Togoland und  Britisch-Togoland aufgeteilt. Der britische Teil wurde auf der Basis eines Referendums 1957 ins heutige Ghana eingegliedert, der französische Teil hingegen erhielt im Jahre 1956 zuerst die innere Autonomie, vier Jahre später wurde es dann am 27. April 1960 in die Unabhängigkeit entlassen. Die Teilung Togos führte dazu, dass ganze Völkergruppen auseinandergerissen wurden, was noch heute Spannungen in der Bevölkerung zur Folge hat. Die ersten allgemeinen Wahlen fanden 1958 statt, den Wahlsieg trug der Ewe Sylvanus Olympio davon. Mit der Unabhängigkeit von Frankreich wurde er der erste Präsident Togos. Doch am 13. Januar 1963 putschten Offiziere und ermordeten den Präsidenten.  Vier Jahre lang folgte eine instabile Mehrparteienregierung, bis 1967 der Kabiye Gnassingbé Eyadéma durch einen erneuten Staatsstreich an die Macht kam. Er beherrschte die Politik Togos bis zu seinem Tod im Jahre 2005, wobei Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordnung standen.  Danach ernannte die Armee seinen Sohn Faure Gnassingbé  Anfang Februar 2005 zum neuen Präsidenten Dieser musste aber wenige Tage später aufgrund des internationalen Drucks wieder abtreten. Zwei Monate danach, am 24. April 2005, fanden Wahlen statt, die Faure Gnassingbé mit über 60% gewann. Die Opposition und internationale Wahlbeobachter sprachen von Wahlbetrug. Die Konsequenz waren Unruhen mit Hunderten von Toten. Rund 40.000 Menschen mussten in die Nachbarstaaten fliehen. Faure Gnassingbé gewann erneut die Wahlen im Jahr 2010, 2015 und 2020 und ist bis heute an der Macht.   Bevölkerung Togo hat gut 6,7 Millionen Einwohner, die sich in etwa 40 ethnische  Gruppen aufteilen. Die größte Volksgruppe sind die Ewe mit rund 40 %, die überwiegend den Süden bewohnen. Die zweitgrößte Ethnie sind die Kabiye in der Mitte und im Norden des Landes um die Stadt Kara, der etwa 23 % angehören, gefolgt von den Akebou mit etwa 13%. Der Gruppe der Kabiye gehört auch der Präsident Togos, Faure Gnassingbé an, ebenso wie sein verstorbener Vater Eyadéma, der in dem Dorf Pya bei Kara geboren wurde. Des Weiteren findet man die Tem, Gurma und auch die Yoruba, sowie Mina, Mossi, Aia und Akan. Im Zentrum des Landes leben Kotokoli und Tchamba. Für ihre traditionelle Lebensweise in Lehmburgen und ihre animistischen Riten sind die Tamberma im Norden des Landes bekannt. Etwa 1% der Bevölkerung Togos stammt aus dem Ausland, teilweise aus Europa oder aus den Nachbarländern. Eine weitere Gruppe, zahlenmäßig zwar gering, jedoch wirtschaftlich von Bedeutung, sind die in den letzten 125 Jahren eingewanderten Libanesen.                                                                    Religionen Etwa die Hälfte der Togoer bekennt sich zu traditionellen Naturreligionen, vor allem zur Religion der Ga und der Religion der Yoruba. Weitere Informationen zu diesen Religionen finden Sie hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Religion_der_Ga und http://de.wikipedia.org/wiki/Religion_der_Yoruba. Auch Voodoo ist wie im Nachbarstaat Benin von großer Bedeutung. Rund 30% sind Christen, davon der Großteil mit ungefähr 20% Katholiken, der Rest überwiegend Protestanten. Ungefähr 20% gehören dem Islam sunnitischer Richtung an, dazu gehören vor allem die Fulbe und die Haussa. In den Küstenregionen gibt es auch kleine jüdische Gemeinden.   Sprachen Die Amtssprache von Togo ist Französisch, Nationalsprachen sind Ewe in Süden und Kabiye im Norden. Daneben gibt es verschiedene Kwa- und Gursprachen. Insgesamt werden in Togo rund 40 Sprachen gesprochen.Eine Liste der Sprachen Togos führt insgesamt 39 lebende Sprachen auf. Neben diesen Sprachen werden aufgrund von Handelskontakten zu den umliegenden Ländern sowie Migrationsbewegungen Sprachen (z.B. Akan aus Ghana und Yoruba (Nigeria)) aus den Nachbarstaaten oder anderen westafrikanischen Staaten von kleineren Minderheiten gesprochen.   Flora und Fauna Viele Tierarten wurden durch die Einschränkung ihres Lebensraumes in ihren Beständen stark dezimiert. Heute gibt es in Togo drei Naturschutzparks, der größte von ihnen ist Kéran im Norden Togos (1 600 km²). Hier finden sich für die Trockensavanne typische Tierarten wie z.B. Löwen, Elefanten, Leoparden, Hyänen, Antilopen und Büffel.   Flora In den trockeneren Regionen der Republik Togo (Oti-Ebene, Nordflanken des Togogebirges) findet sich Trockensavanne mit Grasfluren und vereinzelten Bäumen und Sträuchern. Besonders markant ist der Baobab (Adansonia digitata) oder Affenbrotbaum. Er gilt überall in Afrika als heiliger Baum. Alles an ihm findet Verwendung: seine Rinde wird zu geflochtenen Matten verarbeitet, aus seinen Früchten gewinnt man vitaminhaltigen Saft, die jungen Blätter werden als Gemüse gegessen und die Wurzeln sind in der traditionellen Medizin von Bedeutung. Im Dezember fallen die orange-roten Blüten des Roten Kapoks auf, der in der Zeit keine Blätter trägt. Des Weiteren prägen üppige Mangobäume das Landschaftsbild der Savanne. Auf der Hochebene und in der Hügellandschaft Terre de Barre dominiert Feuchtsavanne mit kleinen Wäldern und Galeriewäldern entlang von Flussläufen. An der Küste gibt es Mangroven und zahlreiche Kokospalmen. Im Westen des Landes entlang der Grenze zu Ghana  besteht noch ein Rest des Regenwaldes.. Zwischen Lomé und Kpalimé prägen große Teakplantagen das Landschaftsbild. Zahlreiche Nutzpflanzen werden angebaut, darunter Früchte wie Bananen, Mango, Papaya, Zitrusfrüchte; des Weiteren Kaffee, Kakao, Kautschuk, Reis, Mais, Maniok und Hirse, sowie Yams, aus dem das in Togo beliebte Gericht Fufu hergestellt wird.  Fauna Viele Tierarten wurden durch die Einschränkung ihres Lebensraumes in ihrem Bestand stark dezimiert. Durch Abholzung zahlreicher Waldgebiete, Brandrodung und auch Wilderei sind viele Tierarten in Togo nicht mehr zu finden. Es gibt 3 Naturschutzparks, wovon der größte Kéran im Norden  des Landes ist. Hier kommen u.a. Kobantilopen, Wildschweine, Graue Duiker, Elefanten und Flusspferde vor. Die anderen beiden Parks sind der Forêt de Fazao und der Fazao-Malfacassa-Nationalpark. Hier leben die für die Trockensavanne typischen Tierarten wie Kobantilopen und andere Antilopenarten, Elefanten, Leoparden, Hyänen, Stachelschweine und Büffel, jedoch haben alle Wildreservate stark unter Wilderei gelitten. In Sarakawa kann man den gleichnamigen kleinen Privatpark besuchen, dessen Gelände einst Eigentum des Präsidenten gewesen ist. Hier wurden Gnus, Zebras und Strausse aus Südafrika eingeführt, die auf einer einstündigen Jeepfahrt aufgespürt werden können.  Im Mono-Fluss leben Krokodile und Flusspferde. Insgesamt wurden 663 Vogelarten gezählt, darunter sind vier bedroht. Zahlreiche Webervögel und Storchenarten sind in Togo anzutreffen,  in den Mangrovenwäldern findet man Ibisse, Reiher und Eisvogelarten und viele andere.   Geographie Togo besitzt eine Gesamtfläche von 56.785 km² und ist somit eines der kleinsten Länder Afrikas. Es erstreckt sich von Süd nach Nord etwa 550 km, vom Golf von Guinea im Süden bis an die Staatsgrenze mit Burkina Faso im Norden. Die breiteste Ost-West-Ausdehnung beträgt 150 km. Die Küste ist nur 56 km lang. Im Osten liegt der Staat Benin und im Westen Ghana. Im Süden gibt es einen nur wenige Kilometer breiten Küstenlagunengürtel und Sumpfebenen. Nördlich davon erstreckt sich die Terre de barre, eine flache, wellige Hügellandschaft und ein bis zu 500 m ansteigendes Sandsteinplateau. Es wird durchzogen vom Togo-Gebirge, das nordostwärts bis nach Benin verläuft. Im Norden fällt das Gebirge zur Oti-Ebene ab.  Der höchste Berg in Togo ist der Mont Agou unweit von Kpalime mit einer Höhe von 986 m über dem Meeresspiegel. Der längste Fluss ist der Mono mit einer Länge von rund 400 km. Streckenweise bildet der Mono auch die Grenze zu Benin.   Wirtschaft Fast zwei Drittel der Togoer sind in der Landwirtschaft tätig. Angebaut werden u.a. Yams, Maniok, Mais, Hirse, Erdnüsse und Sorghum.  Togo besitzt eines der weltweit größten Phosphatlager, das das Hauptexportgut darstellt. Weiterhin verfügt das Land über bedeutende Vorkommen an Eisen, Mangan, Kalkstein, Dolomit und Marmor. Baumwolle, Kaffee, Tee und Kakao (Togo ist Mitglied der International Cocoa Organization) werden hauptsächlich für den Export angebaut, wobei Togo ebenso wie seine Nachbarländer stark unter den gefallenen Weltmarktpreisen für Baumwolle leidet. Im industriellen  Sektor sind die Zementproduktion und die Nahrungsmittelindustrie nennenswert, die insbesondere auf lokalen Erzeugnissen wie Zucker, Palm- und Erdnussöl, Kaffee und Getreide beruht. Bier spielt eine wichtige Rolle, es wird nach Benin, Gabun, Mali, Niger und Guinea exportiert. Die wichtigsten Handelspartner sind die EU-Länder.
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Togo
Über Land und Leute
Die katholische Kirche aus der deutschen Kolonialzeit Faille d'Aledjo Tänze von Tamberma-Frauen Blüten des Roten Kapok Wasserbock in Sarakawa Kaffee ist ein wichtiges Exportgut Togos Voodoopriesterin in Togoville